Der Fußball Sport Verein 1921 Schröck e.V.

Im Jahr 2011 feierte der FSV 1921 Schröck sein 90 jähriges Bestehen. Der Verein zählt zur Zeit 590 Mitglieder (Stand März 2017) und besteht aus einer Turn- und Gymnastikabteilung sowie der Fußballabteilung.

Im Jugendbereich (45% der Mitglieder) spielen neun Jugendmannschaften in der A-, B-,

C-, D-, E-, F- und G- Jugend.

Der Seniorenbereich ist mit der 1. Mannschaft in der Gruppenliga Gießen/ Marburg vertreten. Die Schröcker- Reserve spielt in der Kreisliga A sowie der Alt- Herrenmannschaft, welche zu den "Top 5" in Hessens Ü-40- Liga gehören.

 


Die Schröcker- Chronik 

Download
Festschrift zum 75 jährigen Jubiläum aus dem Jahre 1996
Festschrift 75jähriges Jubiläum 1996.pdf
Adobe Acrobat Dokument 75.2 MB

Aus der Vereinsgeschichte

1921-1950

(Quelle: Chronik FSV 1921 Schröck e.V. zum 75-jährigen Jubiläum 1996 S.13-19)

Im letzten Jahrzehnt des vergangenen Jahrhunderts kam unser heute so verbreitetes und beliebtes Fußballspiel vom Mutterland des Fußballs aus England, in unser Land. Zunächst wurde diese Sportart nur in einigen größeren Städten betrieben. Innerhalb weniger Jahre war das Fußballspiel bis hin in die kleinsten Dörfer bekannt. Um die Jahrhundertwende wurden dann die ersten Vereine in Deutschland und im Jahre 1900 der Deutsche Fußballbund gegründet. Nach den Wirren des ersten Weltkrieges nahm das Fußballspiel einen ungeahnten Aufschwung. Das zeigte sich vor allem darin, dass in dieser Zeit Tausende von neuen Fußballvereinen gegründet wurden. So entstand dann im Jahre 1921 auch in unserem Dorfe ein Fußballverein, der FSV Schröck. Natürlich wurde auch schon vor 1921 in Schröck Fußball gespielt. Wenn es gerade einmal passte und die richtigen jungen Männer zusammen waren, dann wurde eben völlig zwanglos ein Spielchen untereinander ausgetragen. Mit der Gründung des Vereins war nun aber die Absicht verbunden, planmäßig und regelmäßig Fußball zu spielen und sich in Wettspielen mit Mannschaften anderer Dörfer zu messen.

Wie heute noch lebende Mitbegründer des Vereines berichten, entstand der Gedanke, einen Fußballverein zu gründen, bei einer ganz alltäglichen Zusammenkunft junger Männer unseres Dorfes. Dieser Gedanke einer VereinsgrüAndung wurde recht schnell in die Wirklichkeit umgesetzt. Der Verein wurde beim damals bestehenden Westdeutschen Spielverband angemeldet, das Vereinslokal wurde die Gastwirtschaft Julius Nau (Schusters) und zum 1.Vorsitzenden wählte man Martin Weber, der den Verein dann auch weiterhin bis zum Beginn der dreißiger Jahre führte. Das erste Spiel trug der neugegründete Verein dann auf den Uffelbachwiesen gegen eine Mannschaft aus Ginseldorf aus. Das Spiel endete 9:0 für den FSV Schröck. Teilnehmer an diesem Spiel und damit die ersten Spieler, die für den FSV Schröck Fußball gespielt haben, waren Martin Weber, Josef Nau, Aloysius Balzer, August Matt, Peter Matt, Peter Weitzel, Aloys Weber, Karl Viertelhausen, Konrad Weber, Josef Dörr, Friedrich Schmitt, Andreas Schäfer und Aloys Schäfer. In den folgenden Jahren wurden zahlreiche Spiele ausgetragen. Den aktiven Spielern aus der damaligen Zeit sind vor allem die vielen Pokalturniere in Erinnerung, an denen mit großem Erfolg teilgenommen wurde.(...)

Wer von den jüngeren Vereinsmitgliedern heute erfährt, mit welchen Schwierigkeiten die damaligen Fußballspieler zu kämpfen hatten und welche Bemühungen erforderlich waren, um den Spielbetrieb überhaupt aufrecht zu erhalten, kann sich kaum vorstellen, dass mit echter Freude und Begeisterung Fußball gespielt wurde. Arbeitslosigkeit und damit Sorge um das täglich Brot waren bezeichnend für das Leben in den frühen zwanziger Jahren. Dass man sich trotz schwerer Zeit entschloss, Fußball zu spielen und in den folgenden Jahren auch dem Fußball treu blieb, kann heute nur Erstaunen hervorrufen. Aber wir können daran auch erkennen, dass das Fußballspiel nicht nur Opfer und Anstrengungen forderte, sondern den von der Not bedrängten Menschen auch etwas gegeben hat, wie z.B. Freude am Spiel, ein Gefühl des Zusammengehörens, Mut für die gemeinsame Meisterung aller Schwierigkeiten im sportlichen und auch im privaten Bereich und natürlich viele, viele gemeinsame Erlebnisse, die bei den Spielern dieser Zeit heute noch in der Erinnerung lebendig sind. Gern erzählen die "Alten" unseres Vereins davon, wie sie bei Auswärtsspielen am frühen Morgen in Schröck aufbrachen, oft stundenlang zu Fuß marschierten, ihr Spiel beim Gegner durchführten und dann am Abend wieder nach langem Rückmarsch in Schröck eintrafen. Sie erinnern sich auch, welche Stimmung oft aufkam, wenn sie mit einem Pferdewagen zu einem der vielen Spiele in die benachbarten Orte fuhren. Sie denken an die Schwierigkeiten, die es bereitete, das passende Schuhwerk und die Spielkleidung zu beschaffen. Der damalige 1.Vorsitzende Martin Weber weiß davon zu berichten, wie er abends zu Fuß bis nach Marburg in den Wehrdaer Weg laufen musste, um an den Sportgerichtsverhandlungen teilzunehmen, und dann erst mitten in der Nacht wieder nach Schröck heimkehrte. Die "Alten" unseres Vereins denken vor allem mit Freude an die vielen frohen und schönen Stunden, die sie nach den Spielen im damaligen Vereinslokal verbrachten.

Ein besonderes Kapitel der vielen Schwierigkeiten in den ersten Jahren des Bestehens unseres Vereins war die Platzfrage. Zuerst wurde auf den verschiedensten Wiesen gespielt. Die Tore wurden also je nach Notwendigkeit auf der einen Wiese abgebaut und dann auf einer anderen Wiese wieder aufgebaut. Während dieser Zeit des Spielens auf Wiesen entstanden verständlicherweise immer wieder Schwierigkeiten mit den Wieseneigentümern. Deshalb war man froh, dass schon nach wenigen Jahren von der Gemeinde ein Gelände an der Zechespan für einen Sportplatz zur Verfügung gestellt wurde. Die Vereinsmitglieder richteten den Platz mit Hacke und Schippe so gut es ging her. Erst gegen Ende der zwanziger und zu Beginn der dreißiger Jahre wurde der Platz dann im Rahmen von Notstandsarbeiten so gestaltet, wie er bis vor einigen Jahren bestanden hat.

Interessant ist für den heutigen Betrachter auch, dass es in diesem ersten Jahrzehnt des Bestehens einmal zu vereinsinternen Schwierigkeiten kam, die zur Gründung eines zweiten Fußballvereins in unserem Dorf, nämlich "Hassia Schröck" führten. In diesem Verein spielten die jungen Männer des Oberdorfes, während im FSV die jungen Männer des Unterdorfes spielten. FSV und Hassia standen sich sogar einmal in einem Wettspiel gegenüber. Nach noch nicht einmal einem Jahr wurde er wieder aufgelöst und die Mitglieder kamen zurück in den FSV Schröck. Die schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse am Ende der zwanziger Jahre und die weiten Entfernungen, die in der Punktrunde oft zurückgelegt werden mussten - bis an die Westgrenze unseres Kreise - führten dazu, dass der Verein 1929 aus dem Westdeutschen Spielverband austrat. Ab dieser Zeit spielten die Fußballer des FSV Schröck in einer von der DJK (Jugendorganisation der Kirche) organisierten Runde.

In dieser Runde waren lediglich Mannschaften aus den umliegenden katholischen Ortschaften vertreten. Das Spielen in der DJK hatte den erheblichen Vorteil, dass zu den Spielen weitaus geringere Entfernungen zurückgelegt werden mussten und wie der zu dieser Zeit amtierende 1.Vorsitzende Andreas Weitzel zu berichten weiß, auch einmal eine kleine finanzielle Unterstützung von Seiten der damals tätigen Kapläne und Pfarrer zu erreichen war.

Nach der Machtübernahme Hitlers im Jahre 1933 durfte nicht mehr in der Runde der DJK gespielt werden. Der Verein musste sich wieder dem Westdeutschen Spielverband anschließen. Der herannahende Krieg und der damit verbundene Einsatz der meisten jungen Männer unseres Dorfes in der Wehrmacht, dem Arbeitsdienst und anderen Organisationen des Dritten Reiches führten dazu, dass der Spielbetrieb immer mehr eingeschränkt werden musste und während des Krieges ganz zum Erliegen kam. Wie sehr jedoch die Fußballer unseres Dorfes in den zwei Jahrzehnten des Bestehens des FSV vom Fußballspiel ergriffen worden waren, zeigte sich daran, dass sogar Soldaten, die einmal ein paar Tage Urlaub zu Hause in Schröck verbrachten, es sich nicht nehmen ließen, selbst während des schlimmen Krieges bei passender Gelegenheit ein Fußballspiel untereinander auszutragen.

Diese Freude und Begeisterung am Fußballspiel war auch dann die Ursache dafür, dass schon im Jahre 1946, also in einer Zeit großer wirtschaftlicher Not, der Spielbetrieb wieder aufgenommen wurde. Es waren die Sportkameraden Konrad Nau, Karl Damm, Joseph Schäfer, Karl Schild, Ludwig Schäfer, Aloys Schäfer, Stefan Schmitt, Joseph Wilhelm und Leo Lauer, die bei einem Zusammensein in der Gastwirtschaft "Metzgers" sich entschlossen, den FSV wieder ins Leben zu rufen und sich an einer Punktrunde zu beteiligen.

Dieser Entschluss wurde recht schnell anderen Fußballbegeisterten des Dorfes bekannt. Dadurch und durch Werbung unter der Bevölkerung hatte der Verein schon bald wieder eine stattliche Mitgliederzahl. Satzungen wurden ausgearbeitet und in deutscher und in englischer Ausführung (amerikanische Besatzungszone) eingereicht. Neues Vereinslokal wurde die Gaststätte Metzgers. Zum ersten Vorsitzenden wählte man Konrad Nau. Welche Schwierigkeiten auch bei diesem Neubeginn herrschten, wird deutlich, wenn man erfährt, dass Trikots anfangs aus ausgedienten Armeeunterhemden, die man schwarz färbte, hergestellt wurden oder dass man ausgediente Schuhe, an die man Lederstücke nagelte, als Fußballschuhe benutzte. Um alle Kosten des anfallenden Spielbetriebes decken zu können und die Kasse aufzubessern, wurde in diesen Jahren nach dem ersten Weltkrieg auch oft Theater gespielt. Dass diese schweren Nachkriegsjahre gut überstanden wurden, ist dem persönlichen und oft aufopferungsvollen Einsatz vieler einzelner Mitglieder zu verdanken. Besonders hervorgetan haben sich dabei neben dem 1.Vorsitzenden in dieser Zeit die Sportkameraden Stefan Schmitt, Karl Damm und Joseph Schäfer.

In diesen schweren Jahren nach dem 2.Weltkrieg wurde nun der Grundstein für spätere sportliche Erfolge gelegt. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte betrieb man jetzt nämlich planmäßig Jugendarbeit und ließ auch die erste Mannschaft von einem Trainer betreuen. Die Trainer Butzker, Wilhelm Weber und Karl Bastian waren diejenigen, die die 1.Mannschaft in den Nachkriegsjahren trainierten und mit denen ein recht erfolgreiches Jahrzehnt für den Fußballsport in Schröck begann.(...)

Werde Mitglied im FSV 1921 Schröck e. V.

Download
Mitgliedsantrag des FSV 1921 Schröck e. V. zum downloaden
SEPA Verfahren Stand 01/2014
Aufnahmeformular FSV - neu (SEPA).pdf
Adobe Acrobat Dokument 77.5 KB